01 Veste (Am Fuchsengarten)
02 Kriegerdenkmal (Martin-Luther-Platz)
03 Fischerknabe (Altstädter Kirchenplatz)

04 Kindertrinkbrunnen und Palmgarten (Theaterplatz)
05 Haus Sonnenblume und Schmidt-Schwarzenberg-Büste (Loschgestraße)
06 Brunnenbuberl (Maximiliansplatz)
07 Ludwigsbrücke (Palmsanlage)
08 Kaiser-Wilhelm-Denkmal (Lorlebergplatz)

 

09 Trinkbrunnen und Mahnmal (Bohlenplatz)
10 Kriegerdenkmal (Schloßgarten)
11 Jakob-Herz-Denkmal (Hugenottenplatz)

12 Ritterakademie und Sophienkirche (Friedrichstraße)
13 Nürnberger Tor (Nürnberger Straße)
14 Neuer Markt West (Sedanstraße)
15 Rathenauplatz
16 Ludwig-Donau-Main-Kanal (Eltersdorf)


 

15 Objekte befinden sich im Bereich der Innenstadt, ein Objekt im Erlanger Vorort Eltersdorf.

 

01 Veste

Am Fuchsengarten

Im ersten Markgrafenkrieg 1449 wurde die 1372 erstmalig erwähnte Veste erheblich in Mitleidenschaft gezogen. Ein Brand im 30-jährigen Krieg (1618-1648) machte die Wehranlage vollends zur Ruine, die armen Familien als Behausung diente. Spätere Überlegungen, die Veste wieder aufzubauen, wurden nie verwirklicht. 1782 trug man die Ruine vollständig ab.


Die Veste in Erlangen um 1750.

02 Kriegerdenkmal

Martin-Luther-Platz

Seit 1890 erinnerte am Altstädter Holzmarkt, dem heutigen Martin-Luther-Platz, ein Denkmal an die im deutsch-französischen Krieg (1870/1871) gefallenen Erlanger Soldaten. Gekrönt wurde es von einem bayerischen Löwen, der mit seiner linken Pranke das Erlanger Stadtwappen hielt. Die Namen der Gefallenen waren auf einer Tafel zu lesen. 1952 fiel das Denkmal dem wachsenden Autoverkehr zum Opfer. Die Namenstafel befindet sich seitdem auf dem Ehrenfriedhof. Der Löwe steht heute vor einem Supermarkt im Altstadtmarkt.


Gesamtenwurf:
Prof. Friedrich Wanderer
Bildhauerarbeiten: Georg Leister
Bronzeteile: Prof. Christoph Lenz
Umfriedung: Kunstschlosser Johann Leipold
(alle aus Nürnberg)

03 Fischerknabe

Altstädter Kirchenplatz

Der bronzene Fischerknabe, der einen wasserspeienden Aal in Händen hält, krönte ursprünglich die 1886 errichtete Brunnenanlage am Bahnhofsplatz. Im Zuge einer Platzrenovierung 1952 wurde die Anlage entfernt. Die Skulptur fand 1977 ihre neue Heimat wiederum in einem Brunnen auf dem neu gestalteten Altstädter Kirchenplatz. Der ehemalige Marktplatz war zwischenzeitlich als Parkplatz genutzt worden.


Entwurf: Prof. Friedrich Wanderer
Modell: Heinrich Schwabe (beide Nürnberg)

04 Kindertrinkbrunnen und Palmgarten

Theaterplatz

Der Theaterplatz trug bis 1848 den Namen Geismarkt, hier fanden Jahrmärkte und Feste statt. Ab 1884 verbreitete ein Palmengarten südländisches Flair. Einer der ersten beiden Kinderspielplätze Erlangens wurde 1919 hier angelegt. Schon bald nach dem Bau der ältesten Wasserleitung Erlangens ließ die Stadt eigens einen Trinkbrunnen für Kinder errichten, der nach 1945 entfernt wurde. Seit Anfang der 70er Jahre wird der Theaterplatz als Parkfläche genutzt.


05 Haus Sonnenblume
Schmid-Schwarzenberg-Büste

Loschgestrasse

Der Volkserziehungsverein baute 1872 in der Loschgestraße den ersten deutschen Knabenhort. Das Gebäude trug den Namen "Haus Sonnenblume". Hier wurde Hausaufgabenbetreuung und Verköstigung angeboten. Im Vorgarten würdigte seit 1892 eine Bronzebüste den Mitbegründer des Hortes, den Erlanger Universitätsprofessor Franz Xaver Schmid-Schwarzenberg. Im Jahr 1966 wurde das Haus abgerissen. Die Büste steht seit 1967 im Garten eines Schülerhorts in der Reinigerstraße.


Bildhauer: Julius Rem (München)
Bronzeguss: August Riedinger (Augsburg)

06 Brunnenbuberl

Maximiliansplatz

Auf der Bayerischen Landesausstellung 1906 in Nürnberg erwarb der Erlanger Kaufmann und Kommerzienrat Hans Lehner eine Brunnenfigur. Es war die Nachbildung des Brunnenbuberls, dessen Original am Stachus in München stand. Die Figur wurde in einer Brunnenanlage in der Schenkstraße aufgestellt. Manch prüder Erlanger Bürger störte sich an der Nacktheit des Knaben, und so musste die Polizei des öfteren Badehöschen entfernen. 1946 wurde dieses Ensemble mutwillig zerstört. Seit 1963 ist die unversehrt gebliebene Knabenfigur auf dem Maximiliansplatz aufgestellt. 2001 wurde sie in eine neue Brunnenanlage einbezogen.


Bildhauer:
Prof. Matthias Gasteiger (München)

07 Ludwigsbrücke

Palmsanlage

Die Ludwigsbrücke entstand 1906/07 zeitgleich mit der Palmsanlage. Errichtet wurde sie zu Ehren von Prinz Ludwig, dem späteren König Ludwig III. Südlich der Brücke schloss sich eine Denkmalanlage an. Zum neobarocken Ensemble gehörten ein Bronzerelief des Prinzen und eine Brunnenschale mit bronzenen, wasserspeienden Löwenköpfen. Die Metallteile wurden 1940 während des Zweiten Weltkriegs eingeschmolzen. 1954 erfuhr die Anlage eine grundlegende Umgestaltung, und der Brunnen wurde entfernt. Die letzten Überreste wurden 1996 abgebrochen.


Entwurf: Stadtbaurat Bernhard Mucke (Erlangen)
Bronzeguss: Ferdinand von Miller (München)

08 Kaiser-Wilhelm-Denkmal

Lorlebergplatz

Seit 1897 zierte ein Denkmal für Wilhelm l. den bald darauf nach dem Kaiser benannten Platz. Es bestand aus einem elf Meter hohen Obelisken mit vier Bronzereliefs, die auch Bismarck und Moltke zeigten. Die Metallteile wurden 1942 für Rüstungszwecke entfernt und eingeschmolzen. Das Monument der Kaiserzeit wurde 1946 abgerissen. Im gleichen Jahr bekam der Platz seinen heutigen Namen, benannt nach Oberst Werner Lorleberg. Er hatte 1945 die Stadt kampflos an die US-Armee übergeben und so ihre Zerstörung verhindert.



Entwurf: Heinrich Schwabe (Nürnberg)
Bronzeguss: Gabriel Hörner (Nürnberg)

09 Trinkbrunnen und Mahnmal

Bohlenplatz

Im Jahr 1869 entdeckte man am Bohlenplatz einen natürlichen Brunnen, der zur Spülung einer geplanten Kanalisation dienen sollte. Dieses Projekt geriet zunächst in Vergessenheit. 1939 erhielt der Brunnen eine Einfassung mit Ruhebänken. Das Wasser genoss in Erlangen sogar den Ruf, Heilkraft zu besitzen. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage aus hygienischen Gründen geschlossen und beseitigt.
Zum Gedenken an nicht heimgekehrte Kriegsgefangene wurde 1953 am Bohlenplatz ein hölzernes Mahnmal mit dem Titel "Gefesselte Hände" errichtet. 1979 wurde das Denkmal entfernt, seit 1983 steht es am Siedlerweg in Alterlangen.


Bildhauer:
Hans Gügel (Erlangen)

10 Kriegerdenkmal

Schloßgarten

Im Juli 1930 wurde im Schlossgarten ein Ehrenmal für die Gefallenen der Universität im Ersten Weltkrieg eingeweiht. Es zeigte einen halbnackten Krieger mit Stahlhelm auf einem Sessel sitzend, die Arme an die Lehnen gefesselt. Während der Weimarer Republik und des Dritten Reiches fanden hier nationalistische Kundgebungen statt. Heute sind lediglich vier Gedenksteine mit den Namen der Toten erhalten. Die US-Militärregierung ersetzte 1946 die martialische Kriegerfigur durch eine Blumenschale.


Entwurf: Eduard Beyrer (München)
Gedenksteine: Prof. Carl Sattler (München)

11 Jakob-Herz-Denkmal

Hugenottenplatz

1875 würdigte die Erlanger Bürgerschaft mit der Errichtung eines Denkmals den Ehrenbürger ihrer Stadt, den Universitätsprofessor Dr. Jakob Herz. Der wohltätige Arzt war in der Bevölkerung sehr beliebt. Am 15. September 1933 zerstörten die Nationalsozialisten dieses Denkmal, das erste, das einem jüdischen Professor einer bayerischen Universität gesetzt wurde. Seit 1983 erinnert wieder ein Gedenkstein in der Universitätsstraße an den Mediziner. Ihm zu Ehren wurde im Jahr 2000 eine Bronzeplatte am Hugenottenplatz eingelassen.


Entwurf: Carl von Zumbusch (München)
Bronzeguss: Prof. Christoph Lenz (Nürnberg)

12 Ritterakademie

Friedrichstraße

Der markgräfliche Stadtdirektor Christoph Adam Groß von Trockau rief 1701 die Ritterakademie ins Leben. Sie diente als Bildungsstätte für die Söhne des Adels. 1743 zog die von Markgraf Friedrich ursprünglich in Bayreuth gegründete Universität in die Räumlichkeiten ein, wo sie bis 1825 blieb. 1958 mussten Ritterakademie und die dazugehörige Sophienkirche bis auf einen kleinen Teil der Fassade einem Kaufhaus weichen. Dieser Fassadenteil wird 2002 abgetragen und eingelagert. Er soll dem hier neu entstehenden Gebäude wieder vorgeblendet werden.


Ritterakademie



Stich um 1700

 

13 Nürnberger Tor

Nürnberger Straße

Das letzte erhaltene Stadttor Erlangens, das 1717 errichtete Nürnberger Tor, stand bis 1945 an dieser Stelle. Ein amerikanischer Panzer beschädigte es schwer, woraufhin es gesprengt wurde. Die anderen Stadttore hatte man bereits um 1865 vollständig abgetragen. Trotz wiederholter Anregungen wurde es nie wieder aufgebaut. Heute sind nur noch die Umrisse der Torpfeiler im Boden mit Pflastersteinen markiert, seit 1997 erinnert zusätzlich eine bronzene Gedenktafel an das Tor.


Nürnberger Tor um 1900

14 Neuer Markt West

Sedanstraße

Das Großprojekt "Neuer Markt" berührte auch die Westseite der Nürnberger Straße. Geschäftsgebäude verdrängten die ältere Wohnbebauung. Der entstehende Platz erhielt offiziell nie einen Namen, wird aber oft als zum Neuen Markt gehörig betrachtet. Zentrum des Platzes ist seit 1982 ein schlichter Brunnen. Dominiert wird der Bereich heute von einer Ladenpassage und einem Multiplexkino.


Planung Neuer Markt: Harald Loebermann (Nürnberg)

15 Rathausplatz

Der Wunsch nach einem modernen Zentrum führte Ende der 60er Jahre zu einem grundlegenden Einschnitt im Erscheinungsbild der Stadt. Dafür mussten die alte Stadtgärtnerei und zahlreiche Wohnhäuser abgerissen werden. Heute prägen die Großbauten der siebziger Jahre - u.a. "Neues Rathaus", Stadthalle mit Hotel und Einkaufszentrum - den großzügigen Platz, der in den letzten 30 Jahren noch mehrmals umgestaltet und mit Skulpturen versehen wurde.


Entwurf: Harald Loebermann (Nürnberg)

16 Ludwig-Donau-Main-Kanal

Eltersdorf


Bereits Karl der Große plante eine Verbindung von Main und Donau. 1825 griff der bayerische König Ludwig l. diesen Plan wieder auf. Von 1836 bis 1845 entstand eines der bedeutendsten bayerischen Baumonumente, der Ludwig-Donau-Main-Kanal, mit seinen 101 Schleusen. Bereits 1843 fuhren erste Schiffe an Eltersdorf vorbei. Nach dem Zweiten Weltkrieg legte man den Kanal trocken und begann 1965 damit, das ehemalige Kanalbett teilweise mit dem Frankenschnellweg, der A 73, zu überbauen.


Kanalbrücke bei Eltersdorf um 1940


Entwurf: Heinrich Freiherr von Pechmann (München)


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